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Florian Favre Trio / Qui déjà a besoin du "1" ?

image © Marzio Yah

la traduction française n'est malheureusement pas disponible

Dass Klaviertrios geradezu inflationär verbreitet sind, kann den jungen schweizerischen Pianisten Florian Favre nicht davon abhalten, sich ebenfalls für eine solche Formation zu entscheiden. "Mit drei Leuten eine musikalische Konversation zu halten, ist sehr angenehm", findet Favre. "Außerdem nehmen bei uns alle unterschiedliche Funktionen ein, sodass das Trio wie ein kleines Orchester ist." Auf dem zweiten Album "Ur" (Traumton/Indigo) findet sich nach wie vor der Bassist Manu Hagmann an Favres Seite, am Schlagzeug ist es jedoch zu einer Umbesetzung gekommen: Hier sitzt jetzt Arthur Hnatek, der schon in den Bands von Tigran Hamasyan und Erik Truffaz für Aufsehen sorgte. "Arthur ist rhythmisch sehr solide und kann dennoch fliegen", schwärmt sein Chef. "Er braucht keine "1", sein Timing ist einzigartig. Außerdem mag ich seine Art zu orchestrieren." In der Tat. Bei der Nummer "Oh Lord!", die so langsam gespielt wird, dass es einem vorkommt, als würde die Zeit gedehnt, sorgt er mit raffinierten Beckenschlägen für die Verbindung zwischen den verstreuten Tönen. "Million Miles Away" fängt dagegen wie eine Stilübung in Sachen verträumter Balladenkunst ein, verwandelt sich dann aber im Verlauf von sechs Minuten in einen heftig groovenden Rocksong, der einen geradezu hypnotischen Sog entwickelt. Man bekommt eine Ahnung von der Bedeutung des Albumtitels. "Ich mag, dass man mit so wenig Buchstaben etwas so Tiefes ausdrücken kann", sagt Favre, dessen Muttersprache eigentlich Französisch ist.


Rolf Thomas
Jazzthing / avr. 2016

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www.manusound.net